Pastorin

Im Juni 1989 zogen wir als Familie von Westdeutschland (wie die echten „Westberliner“  bis heute das Gebiet  zwischen Schleswig bis zum Allgäu nennen) nach „West“-Berlin.  In unserem ersten Berlin-Herbst stiegen die Drachen unserer Kinder noch im Schatten einer hässlichen, unbezwingbaren Mauer in den Himmel. Wir konnten uns nicht vorstellen, in unserem Leben eine „Die-Mauer-ist-weg“-Zeit zu erleben.

Heute fahren wir mit dem Fahrrad  nach Pankow und Brandenburg – der Verlauf der ehemaligen Mauer ist nur noch als wunderbarer Mauerradweg zu erkennen.
Wir haben unmittelbar das Zusammenwachsen der bis zum 9. November 1989 geteilten Stadt erlebt und begeistern uns auch ein Vierteljahrhundert später darüber, dass „zusammengewachsen ist, was zusammen gehört.“

In dieser Stadt bin ich seit über 25 Jahren als „Pfarrerin im Ehrenamt“ bei der Berliner Stadtmission tätig.  
In dieser Stadt wird nicht nur mit vielen Sprachen gesprochen, sondern auch auf vielerlei Weise geglaubt. Christlicher Glaube ist ein Bekenntnis neben vielen anderen, die um die Aufmerksamkeit werben.

Die Berliner Stadtmission  geht ungewöhnliche Wege, die Botschaft des christlichen Glaubens „unter die Leute zu bringen“:

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„Während die Regionalbahn und der ICE auf den Gleisen halten und Fahrgäste ein- und aussteigen, feiert die Berliner Stadtmission in der Osternacht und am Heiligabend Gottesdienst. Der gläserne Bahnhof wird zur Kathedrale.“

Gern teile ich die Stadt mit der großen Zahl an Touristen, die kommen und meist begeistert von der Stadt diese wieder verlassen.

Mich begeistert die Buntheit und Viel-Sprachigkeit dieser Stadt. Eine U-Bahnfahrt quer durch die Stadt ist der Beweis.

Nicht so komfortabel wie die Touristen in den Hostels und Hotels leben die vielen Tausend Geflüchteten, von denen ein großer Teil in provisorischen Notunterkünften lebt.
Die Berliner Stadtmission hat eine fast 140-jährige Erfahrung darin, Menschen, die kein Dach über dem Kopf haben, zu begleiten und zu versorgen.

So betreibt sie mehrere Unterkünfte für geflüchtete Menschen. In eine leer stehende Zigarettenfabrik zogen im Herbst 2015 fast 1000 Geflüchtete, Männer, Frauen und Kinder, ein. Eine Notunterkunft – eigentlich gedacht als erste Herberge, die man nach wenigen Wochen wieder verlässt -  und in der nun manche bald ein Jahr wohnen werden.
Die Stadtmissionsgemeinde Tegel, in der wir uns als Ehepaar engagieren, wurde um Unterstützung gebeten. Seitdem begegnen wir Geflüchteten, manche begleiten wir intensiver.

Die Gemeinde Tegel ist „meine“ Gemeinde“, in der ich vor allem Angebote mit und für Frauen durchführe. Einige unserer Aktionen sehen Sie rechts in der begleitenden Bildspalte.

Interesse an einem Frauentreff? An einem Hauskreis oder Gesprächskreis für Frauen? Fragen Sie nach.

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